Urologenpraxis Dr. med. Maike Beuke & Dr. med. Marc Wilkens Adresse: Sand 35 - 21073 Hamburg
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Kinderurologie

Einnässen

Enuresis (Nächtliches Einnässen) und kindliche Harninkontinenz (Einnässen am Tage und in der Nacht).

Liebe Kinder, liebe Eltern,

viele Kinder haben das Problem, ungewollt in die Hose oder ins Bett zu nässen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Wir wollen Euch/Ihnen helfen diese herauszufinden und gemeinsam eine Lösung dieses Problems finden.

Hierzu erst einmal ein paar Fakten:

Enuresis bedeutet Einnässen im Schlaf nach dem 5. Lebensjahr zweimal oder öfter pro Monat. Bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres nässen noch ein Drittel der Kinder gelegentlich nachts ein. Eine spontane Verbesserung tritt bei 15 % der Kinder pro Jahr auf, so dass von den 11jährigen Kindern noch 7 % betroffen sind.

Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle:

Genetische/ bzw. familiäre Faktoren: 44 % der Kinder nässen ein, wenn dies auch bei einem Elternteil so war und sogar 77 %, wenn beide Elternteile dieses Problem hatten.

Nicht wahrnehmen des Harndranges während des Schlafs und unausgewogene Trinkgewohnheiten sind weitere Punkte

Stresssituationen in der Familie oder in der Schule können die Problematik verstärken.

Harninkontinenz bezeichnet unwillkürlichen Urinverlust am Tage, hierzu gehören auch sehr häufiges Wasserlassen und sehr starker nicht zu unterdrückender Harndrang. Auch hier können verschiedene Faktoren, u.a. das Zusammenspiel der Nerven und Muskeln in der Blase, eine Rolle spielen.

Um eine genaue Einschätzung vornehmen zu können, welche Ursachen bei Dir/Ihrem Kind vorliegen können, sind folgende Punkte für uns wichtig: wenn Du/Sie in unsere Sprechstunde kommst/kommen, werden wir ein Gespräch führen und eine körperliche Untersuchung durchführen. Die Nieren und die Harnblase werden mit Ultraschall untersucht. Eventuell ist die Untersuchung einer Urinprobe notwendig.

Ganz wichtig ist das Führen eines "Pipiprotokolls". Dieses kannst Du mit Hilfe Deiner Eltern schon führen und dann mit in die Sprechstunde bringen, dann können wir direkt besprechen, was wir dort sehen können.

Das "Pipiprotokoll" ist ganz einfach:

An 4 Tagen, am besten am Wochenende oder in den Ferien, soll vom Aufstehen bis zum nächsten Morgen ein Protokoll geführt werden, in dem jedes Wasserlassen, jeder Harndrang und jedes Trinken mit Uhrzeit und Menge notiert wird. Dies müssen nicht 4 Tage am Stück sein, sondern 4 beliebige Tage, an denen Sie liebe Eltern, möglichst viel Zeit mit Ihrem Kind verbringen, damit das Protokoll möglichst umfassend geführt werden kann.

In die erste Spalte sollst Du als erstes den Wochentag schreiben. Dann gehört in diese Spalte jedesmal, wenn Du Wasser lässt oder etwas trinkst die Uhrzeit. Beim Wasserlassen sollst Du statt der Toilette einen Messbecher benutzen und dann danach die Menge, die Du an der Messskala ablesen kannst in die 2. Spalte eintragen, z.B. 50 oder 100 ml. Wichtig für uns ist, dass Du auch aufschreibst, ob Du ganz dringend auf die Toilette musstest (= Harndrang) oder nur auf die Toilette gegangen bist, weil Du vielleicht danach zum Spielen gegangen bist und vorher die Blase ganz leer sein sollte. Den Drang, Du kannst z.B. einen Blitz malen, trägst Du bitte in der 4. Spalte ein. Auch beim Trinken sollst Du die Menge aufschrieben, ein normales Glas hat ca. 200 ml. Diese Menge gehört in Spalte 3, die Zeit dazu in Spalte 1. In Spalte 5 bitte aufschreiben ob die Hose oder das Bett nass geworden sind. in der letzten Spalte soll die Häufigkeit und Art des Stuhlgangs notiert werden.

Deine Eltern werden Dir beim Ausfüllen sicher gerne helfen!

Bitte bring/ bringen Sie das Protokoll zu dem Termin in die Sprechstunde mit.

Vielen Dank und bis bald!

Vorhautverengung

Die Vorhaut ist bei der Geburt normalerweise nicht über die Eichel zurückzuschieben Dies ändert sich mit zunehmendem Alter. Meist ist bis zur Einschulung die Vorhaut komplett zurückzuziehen.

Als Eltern sollte man ein Zurückschieben der Vorhaut nicht erzwingen, am besten ist es dies dem Kind selbst zu zeigen um eine Reinigung darunter zu ermöglichen. Wenn die Vorhaut überhaupt nicht beweglich ist, Entzündungen auftreten, sich die Vorhaut beim Wasserlassen ballonförmig aufbläht oder der Junge Schmerzen beim Wasserlassen hat, sollten Sie mit uns einen Termin vereinbaren, damit wir uns den Penis einmal anschauen um zu entscheiden ob und wie etwas getan werden muss. Bei einer Therapie stehen operative und konservative Möglichkeiten zur Verfügung.

Hodenhochstand

Der Hochstand von einem oder beider Hoden ist ein ernst zu nehmendes Krankheitsbild, welches frühzeitig untersucht und behandelt werden sollte. Ein nicht behandelter Hodenhochstand kann zu späterer Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit führen und birgt ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Hodenkrebs. Von daher: – lieber einmal zu viel nachschauen lassen!

Die Hoden sollten bis zum Ende des ersten Lebensjahres im Hodensack liegen. Wenn von Geburt an ein Hodenhochstand besteht, sollte mit einer Therapie ca. ab dem 8 Lebensmonat begonnen werden. Von einem Hodenhochstand spricht man, wenn ein oder beide Hoden in mehr als 50 % der Fälle in entspanntem Zustand (z. B. auf dem warmen Wickeltisch oder bei dem müden Kind) nicht im Hodensack liegen. Um hierin ganz sicher zu sein, sollten Sie mit Ihrem Kind ein 4wöchiges Protokoll führen, bei dem Sie zweimal täglich die Lage der Hoden (beidseits) aufschreiben. Wenn einer oder beide in über der Hälfte der Fälle nicht im Hodensack liegen vereinbaren Sie einen Termin mit uns und bringen das Protokoll mit! Das einmalige Anschauen durch einen Arzt/Ärztin – fremde Umgebung, fremde Person – ist für eine genaue Einschätzung im Zweifelsfalle nicht ausreichend.

Auch wenn der Junge schon älter ist, oder ein Hodenhochstand erst später aufgetreten ist gilt dieses Vorgehen. Manchmal „pendelt“ der Hoden auch und ist mal unten und mal oben – mit dem Hodenprotokoll können wir dies ganz genau einschätzen und Sie bezüglich des weiteren Vorgehens beraten.

Hodenprotokoll







Pipiprotokoll

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